User Experience ist ein sehr bekanntes Buzzword. Auch in der agilen Softwareentwicklung geht es um den Benutzer, den User und seine Erfahrungen bei der Nutzung der Software. Mittlerweile ist die Auswahl an verschiedenen Tools, Software und Internetdiensten so groß, dass der Anbieter dem User nicht nur einen Mehrwert bieten muss, sondern der User muss auch noch Spaß und positive Erfahrung bei der Nutzung der Software haben.
Leichter gesagt als getan. Das Team, der Productowner und auch der Scrummaster werden nach längerer Zusammenarbeit meist “Projektblind”. Das bedeutet, dass viele
das direkt Verständnis für den Nutzer bei der Erstellung und Diskussion der User Stories etwas aus den Augen verloren haben. Hierbei wird keinesfalls Absicht unterstellt – es ist viel mehr die Gewohnheit die hier der Grund ist. Unser Gehirn geht vorzugsweise den einfachsten Weg. Und wenn dieser ist “das wird schon passen”, dann nehmen wir diesen Weg.
Was können wir gegen diese “Projektblindheit” unternehmen?
Viel!
Und das ist super. Wie wir in dem Beitrag Kickoff Workshop gesehen haben ist es zu Beginn sinnvoll einen Workshop durchzuführen. Auch während des Projekts sollten Workshops zur Schärfung der Anforderungen aber auch in diesem Fall zur Wiederaufnahme des Verständnisses für die User geplant werden.
Die meiner Meinung nach effizienteste (und unterhaltsamste) Herangehensweise ist die Kopfstandmethode. Keine Angst, es geht nicht um körperliche Betätigung.
Die Kopfstandmethode
Die Kopfstandmethode funktioniert ganz einfach. Stellt euch vor ihr wollt Brainstormen (gerne mit Whiteboard oder Flipchart, oder….). Euer eigentliches Ziel ist es den Nutzer mit eurer User Experience zu begeistern. Ihr setzt euch dennoch folgendes als Ziel “Wie kann ich den Nutzer möglichst verärgern”. Jetzt dürft ihr aufschreien! Was das kann doch nicht sein dass wir das als Ziel haben?! Doch genau das ist das Ziel des Brainstormings.
Überlegt mal, was könnte man in einer Software einbauen um den Nutzer so richtig zu ärgern?
- ewig lange Ladezeiten
- versteckt den Content eurere Webseite
- komplizierte Anmeldung
- Farben die dem Nutzer das Gefühl geben er ist hier nicht willkommen
- versteckt eure Software, wer die Software nicht findet kann auch nicht begeistert sein
- hohe intransparente Preise
- ….
Sicher fällt euch hier noch viel mehr zu ein. Einige Ideen haben wir jetzt gesammelt. Aber wie bringt uns das jetzt zum Ziel? Ganz einfach, wir drehen die hier so negativ kreativ gesammelten Ideen um.
Aus “ewige Ladezeiten” wird dem Nutzer “kurze Ladezeiten” ermöglichen.
Aus “versteckt den Content eurer Seite” wird “Content eindeutig erkennbar und mit Mehrwert für den Nutzer”
Ihr seht, so kann man ganz einfach neue Ideen generieren und sich wieder auf den richtigen Pfad zum Nutzer bewegen. Mein Tipp, probiert es einfach mal aus!